top of page

Leben nach Drehbuch

  • office51346
  • 1. März
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. März

Was, wenn die Geschichte, die du dir erzählst, nicht mehr deine ist?

Was, wenn du sie nicht aus freiem Willen geschrieben hast, sondern weil sie von Anfang an für dich geschrieben wurde? Von Erwartungen, von alten Mustern, von dem, was man „so macht“?


Man erzählt Geschichten wie ein Drehbuch. Wort für Wort einstudiert, Szene für Szene perfektioniert. Man erzählt sie so oft, dass sie sich wahr anfühlen. Ein Narrativ, das schützt, erklärt, Zusammenhänge schafft – für andere, für sich selbst.


Vielleicht, weil es leichter ist, als zu sagen: „Ich weiß es nicht.“

Vielleicht, weil es hilft, die Vergangenheit zu ordnen, wenn sie sich sonst nur wie Fragmente anfühlt.

Vielleicht, weil es Sicherheit gibt, wenn das eigene Leben sich nicht wie ein ungeschriebenes Blatt anfühlen darf.


Vielleicht hast du längst gemerkt, dass du in einem Drehbuch spielst, das dich klein hält. Dass du immer wieder dieselben Sätze sprichst, dieselben Rollen einnimmst, dieselben Enden durchläufst. Weil es sicher ist. Weil es gewohnt ist. Weil es Angst macht, den roten Faden loszulassen.


Aber du bist keine Figur in einer vorgefertigten Erzählung. Du bist die Autorin. Und vielleicht ist es an der Zeit, eine Seite zu zerreißen. Vielleicht auch ein ganzes Kapitel.


Was, wenn du beginnst, eine Geschichte zu leben, die sich nicht an ein Drehbuch hält?

Was, wenn du keine perfekte Struktur brauchst, sondern den Mut, nicht zu wissen, was kommt?


Manche Bücher schreibt man nicht. Man lebt sie.

bottom of page